Apple AR-Brille - das nächste große Ding?
Apple interessiert sich wohl für eine Ausweitung seiner Geschäftsfelder in Richtung digitale Brillen, wie die Nachrichtenplattform Bloomberg aus Insiderkreisen gehört hat. Das ist auf der einen Seite riskant, auf der anderen Seite ein potenziell lukrativer Bereich des Mobil Computing.
Die Apple Brille soll drahtlos mit dem iPhone verbunden sein und Bilder sowie andere Informationen im Gesichtsfeld des Trägers einblenden. Sie kann Augmented Reality (AR) verwenden, sagen die anonymen Informanten. Die Annahmen werden dadurch gestützt, dass Apple kleine Mengen von Nah-Augen-Displays von einem Lieferanten zur Prüfung bestellt hat. Sollte Apple beschließen, das Gerät auf den Markt zu bringen, würde das wohl im Frühjahr 2018 der Fall sein.
Apples CEO Tim Cook ist bekanntlich auf Grund fehlender Innovationen unter Druck und setzt allem Anschein nach auf Augmented Reality (AR). Apple hat bereits AR-Kompetenzen durch Akquisitionen erworben: Im Jahr 2013 kaufte Apple das Unternehmen PrimeSense, das die Motion-Sensing-Technologie in den Kinect Gaming-Systemen von Microsoft entwickelt hat. Weitere Käufe von Software-Startups in diesem Bereich, Metaio Inc. und Flyby Media Inc., folgten 2015 und 2016. “AR könnte wirklich großartig werden und wir werden in diesen Bereich auch weiterhin sehr stark investieren”, sagte Tim Cook auf einer Konferenz am 26. Juli dieses Jahres vor Analysten.
Das Projekt könnte jedoch, so die Bloomberg-Analysten, mit großen Problemen verbunden sein. Chips, Batterien und andere für eine AR-Brille benötigte Komponenten, die in ein oder zwei Jahren verfügbar sein werden, könnten immer noch nicht klein genug und leistungsstark genug sein, um schlanke Brillen zu bauen, die wiederum in der Lage sein müssen, überzeugende AR-Erfahrungen zu vermitteln. Apple scheint dennoch voll auf die AR-Brille zu setzen: „Augmented Reality wird bis zur Marktreife eine Weile dauern, denn es gibt einige wirklich harte Technologie-Herausforderungen zu meistern. Aber wir werden das hinbekommen und eines Tages fragen wir uns, wie wir überhaupt ohne AR leben konnten, genauso wie wir uns heute fragen, wie wir ohne unser Smartphone gelebt haben,” so Tim Cook vor wenigen Wochen.