Cloud Computing - Die vernetzte Imagingwelt
Fotos über die Cloud zu bearbeiten, zu sortieren und darin zu archivieren, wird zur gängigen Praxis. Effiziente Workflows durch Vernetzung und intelligente Lösungen sind ein zentrales Thema der Imagingbranche. Immer mehr Anbieter verknüpfen Aufnahmegeräte, Peripherie, Software und Webdienste zu einem Imaging Ökosystem mit unendlichen, kreativen Möglichkeiten und dem Augenmerk auf noch mehr zuverlässige Datensicherheit.
DER MARKT
Mit der wachsenden Anzahl an Aufnahmen, neuen Trends wie unter anderem 4K und Zeitlupenvideos wächst der Speicherbedarf rapide, der auch in immer höheren Kapazitäten von physischen Speichermedien zum Ausdruck kommt. Datensicherheit und geräteunabhängig von überall auf Bilddaten zugreifen zu können garantieren nur Cloudlösungen. Im Vordergrund der Innovationen stehen hier aktuell intelligente Lösungen mit Automatismen, die den Umgang mit Bilddaten hinsichtlich ihrer Speicherung, Bearbeitung und Transfers revolutionieren. Die Wolke wächst weltweit. Einer Gartner-Studie (Januar 2016) zufolge erreicht der Umsatz von Cloud-Services mit Geschäfts- und Privatkunden in 2016 rund 203 Milliarden US-Dollar. Damit hätte sich das Geschäft innerhalb von fünf Jahren mehr als verdoppelt.
Laut einer Eurostat-Erhebung (Dezember 2015) nutzen 23 Prozent aller deutschen Konsumenten Cloud-Dienste. Junge Menschen im Alter von 16 bis 24 nehmen die Cloud besser an als die ältere Generation. Mit 33 Prozent nutzt heute bereits jeder Dritte die Datenwolke. Bei den 25- bis 54-Jährigen ist es mit 25 Prozent jeder Vierte.
Fotobegeisterte, so Untersuchungen, greifen dabei längst nicht mehr nur über stationäre Computer auf die Cloud zu. Bereits 21 Prozent der Deutschen nutzen die Internetverbindung ihres Smartphones, um zum Beispiel Fotos und andere Dateien zu Cloud-Diensten hochzuladen (Initiative D21/ ipima, Juli 2015). Fast zwei Drittel aller Deutschen über 14 Jahre (63 Prozent) teilen laut Bitkom (Oktober 2015) Fotos über das Smartphone in sozialen Netzwerken.
Nicht jedes Fotos, das auf dem Smartphone landet, wurde auch damit aufgenommen. Das Smartphone dient mitunter lediglich als Bindeglied zwischen dem Internet und den Möglichkeiten großzügiger ausgestatteter Spiegelreflex-, System- und Kompaktkameras. „Connected Cameras“ haben sich als eigenständige Kategorie zwar noch nicht durchsetzen können, doch die vernetzte Kamera ist Realität geworden. Quer durch alle Kamerakategorien sind Highend- und Mittelklasse-Modelle inzwischen standardmäßig mit WLAN oder Bluetooth ausgestattet. Je nach Kamera-Modell können Fotos auch direkt über einen WLAN-Zugang in der Cloud gesichert werden.
ANWENDUNGSBEREICHE
Cloud Computing bietet inzwischen so vielfältige Möglichkeiten wie die Arbeit an herkömmlichen Computern. Neben der Sicherung, dem Teilen von Aufnahmen und dem Präsentieren auf vernetzten Screens aller Art rücken zunehmend Bearbeitungsfunktionen in den Fokus. Millionen Nutzer setzen inzwischen auf Cloud-basierte Workflows, um ihre Fotosammlung auf verschiedenen Geräten zu bearbeiten und die Änderungen automatisch auf alle lokal gespeicherten Dateikopien zu übertragen. Der nächste Schritt ist bereits getan. Erste Bildanwendungen werden lokal ausgeführt, erledigen aber per Internetverbindung die eigentlichen Rechenoperationen über Cloud-Server. Auf diese Weise können sie auf die rechenintensiven Algorithmen selbstlernender Software zurückgreifen. Dies ermöglicht, standardisierte aber aufwendige Bildbearbeitungen automatisiert auszuführen. Computergestützte Intelligenz nimmt Anwendern das mühselige Sortieren von Bildersammlungen ab.
DER BEITRAG DER IMAGINGBRANCHE
Neben der Entwicklung von Hardware, Software und Dienstleistungen nimmt eine Vernetzung derselben im Rahmen des Imaging Ökosystems einen immer größeren Raum in der Imagingbranche ein. Cloud Computing ist hierbei das Bindeglied, das viele Innovationen erst möglich macht. Eine wachsende Zahl von Imagingunternehmen bietet inzwischen selbst erfolgreich einen oder mehrere Cloud-basierte Dienste unterschiedlicher Schwerpunkte an. Speicherkapazitäten und smarte Funktionalität werden dabei sukzessive ausgebaut. Durch die Verknüpfung von Aufnahmegeräten, Printing, Heimelektronik und Social Media mittels der Cloud erweitert die Imagingbranche die kreativen Möglichkeiten des Aufnehmens, der Bearbeitung, der Sicherung sowie der Verwaltung und des Präsentierens von Bildern.
AUSBLICK
Digital ist die Fotografie schon lange. Dank der Verknüpfung mit Cloud-Diensten wird sie in Zukunft noch sehr viel smarter. Mit neuen Anwendungen und Funktionen können Konsumenten nicht nur Speicherkomponenten, sondern auch Rechenkapazitäten zunehmend in die Datenwolke auslagern. Das erleichtert das Kreieren von hochwertigen Foto- und Videoergebnissen für breite Kundenkreise erheblich. Dies ist ein Mehrwert, der den Imagingmarkt revolutionieren und ihm durch die zunehmende Nachfrage neues Wertschöpfungspotenzial verschaffen wird.