Connectivity - Der „Funk“ ist übergesprungen
Die Mehrdeutigkeit der wörtlichen Übersetzung des englischen Wortes „Connectivity“ als Anschluss- oder Verbindungsfähigkeit drückt die Relevanz dieser Option aus. Die Imagingbranche treibt die Vernetzung von Aufnahmegeräten und deren Einbindung in das Imaging Ökosystem weiter voran. Fotografen und Filmer profitieren dadurch von neuen kreativen Möglichkeiten und effizienteren Workflows.
DER MARKT
Die vernetzte Kamera ist Realität. Quer durch alle Kamerakategorien sind immer mehr Modelle inzwischen mit WLAN für die Funk-Übertragung von Dateien und Steuersignalen ausgestattet. Man muss kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass dieses Feature zunehmend zum Standard wird. Die Marktdurchdringung verläuft der GfK zufolge rasant. Waren 2012, als smarte Kameras erstmals breites Interesse weckten, erst drei Prozent aller im Handel erhältlichen Modelle WLAN-fähig, sind es Mitte 2016 bereits knapp 40 Prozent. Der Anteil an vernetzten Kameras ist jedoch erheblich höher. Verfügen sie nicht über ein integriertes Funkmodul, lassen sie sich durch WLAN-fähige Speicherkarten vernetzen.
SLR-, System- oder Kompaktkameras zusätzlich zu WLAN mit einer SIM-Karte für mobiles Internet auszustatten, ist von der Imagingbranche bislang nicht weiterverfolgt worden. In Kürze könnte dieses Merkmal in einem anderen Kamera-Formfaktor wieder aufleben, wenn erste Multicopter-Modelle mit 4G-Verbindung in den Markt eingeführt werden.
ANWENDUNGSBEREICHE
Der Umfang der WLAN-Funktionen fällt bei den Kameramodellen sehr unterschiedlich aus. Manche kommunizieren nur mit Smartphone oder Tablet, andere Kameras können sich über WLAN-Hotspot direkt mit dem Internet verbinden. Immer mehr aktuelle Kameramodelle bieten, neben der normalen WLAN-Funktion, auch die Option der Geräteverbindung per NFC (Near Field Communication).
Kameras in Verbindung treten zu lassen und per App über Mobilgeräte fernzusteuern, bietet einen großen Mehrwert. Etwa bei einer Nachtaufnahme, um Vibrationen zu vermeiden oder wenn der Fotograf bei einer Gruppenaufnahme selbst auf das Bild möchte und per Live-View auf dem Smartphone die richtigen Gesichtsausdrücke abwartet. Dank WLAN lassen sich Bilder und Videos auf Smartphones und Tablets auch dann übertragen und sichern, wenn ein Kartensteckplatz fehlt oder kein Adapter greifbar ist. Mit Editor-Apps können Anwender ihre Aufnahmen an Ort und Stelle bearbeiten und in einem sozialen Netzwerk teilen. Je nach Funktionsumfang tritt die Kamera mit dem WLAN-Router in Verbindung. Auf diese Weise werden Bilder direkt in einen Cloud-Speicher hochgeladen, an einen WLAN-Drucker übertragen oder kabellos über einen Smart-TV präsentiert.
DER BEITRAG DER IMAGINGBRANCHE
Mit der Entwicklung noch intuitiverer Verfahren für die Bildübertragung treibt die Imagingbranche das Thema Connectivity weiter aktiv voran, schafft smarte Lösungen mit Mehrwert und setzt somit kontinuierlich neue Kaufanreize. So ermöglicht inzwischen die Ergänzung von WLAN durch den stromsparenden Funkstandard Bluetooth Low Energy eine dauerhafte Verbindung zwischen Kamera und Smartphone-App. Dadurch findet der Fototransfer bereits kontinuierlich statt, während der Anwender noch fotografiert. Nimmt er das Mobilgerät zur Hand, liegen die Fotos bereits versandfertig für die Social-Media-Galerie vor.
AUSBLICK
Neben der Vernetzung mit Smartphones und Tablets, wird die Einbindung von Kameras ins Smart Home künftig noch stärker an Bedeutung gewinnen. Ein Bild vom Aufnahmegerät direkt auf das Kühlschrank-Display zu übertragen, könnte schon bald eine Selbstverständlichkeit sein.